Pflanzenschutzmeldung 9/2019
Datum: 12.06.2019
Winterweizen
Der Weizen befindet sich, je nach Lage, im Ährenschieben bzw. in der beginnenden Blüte.
Die Witterung zum Zeitpunkt der Weizenblüte beeinflusst maßgebend Infektionen mit Fusarium. Weitere Einflussfaktoren sind u.A.
eine nicht-wendende Bodenbearbeitung nach Mais und die Sortenwahl. Für eine Infektion der Ähre benötigt Fusarium bei 25
°C mindestens 24 Stunden Nässe. Unter 15 °C ist eine Infektion nur bei hoher Sporendichte und mehrtägiger
Ährenbenetzung möglich.
Fungizide sollten idealerweise ab Beginn/ Mitte der Weizenblüte innerhalb von 2 Tagen vor bis spätestens 2 Tage nach einem
möglichen Infektionstermin eingesetzt werden, optimaler Termin ist 1-2 Tage nach Regen. Eine Fungizidbehandlung zum richtigen
Zeitpunkt kann den Mykotoxingehalt im Erntegut um 50-80% reduzieren. Zugelassene Mittel sind u.a.: Ampera, Ceralo, Folicur, Gladio, Input
classic, Osiris, Proline, Curbatur, Prosaro, Sympara und Soleil. Die Spezialfungizide DON-Q und Topsin haben vor allem eine
reduzierende Wirkung auf die Mykotoxingehalte in befallenen Ähren.
In den Landesversuchen haben die Mittel Prosaro (1,0 l/ha), Osiris (2,5 l/ha) und Proline + Don-Q (0,66 + 1,1 l/ha) eine gute Wirkung
gezeigt.
Getreidehähnchen/ Blattläuse
Die Schadschwelle für Getreidehähnchen liegt bei 20% geschädigter Blattfläche oder 0,5 bis 1,5 Eier und Larven je
Halm. Bisher war der Befall auf den von uns frequentierten Flächen noch nicht bekämpfungswürdig.
Bitte beachten Sie bei einer Behandlung die Einstufung in die Bienengefährdung! B2-Mittel dürfen in Beständen, die von
Bienen angeflogen werden (z.B. blühende Unkräuter, Honigtaubildung aufgrund eines Blattlausbefalls) nur nach dem täglichen
Bienenflug bis spätestens 23:00 Uhr ausgebracht werden. In Mischungen mit Azolen ändert sich bei den meisten Insektiziden die
Einstufung zu B2.
Für Blattläusen liegt die Schadschwelle bei ca. 65% besiedelter Ähren bzw. Fahnenblätter. Falls eine Behandlung notwendig sein sollte, verwenden Sie bitte nützlingsschonende Mittel wie z.B. Teppeki (B2, Zulassung nur in Winterweizen) oder Pirimor. Anwendungen sollten grundsätzlich nach dem täglichen Bienenflug erfolgen.
Sommergerste
Für eine Einmalbehandlung mit Ramularia-starken Mitteln sollten die Grannen sichtbar sein. Kombinationen mit dem Wirkstoff Chlortalonil (Amistar opti) sind zur Resistenzvermeidung empfehlenswert. Chlortalonil darf nur noch bis voraussichtlich Mai 2020 angewendet werden.